Helle Wohnung und Privatsphäre
Betritt man, als moderner Mensch, ein altes Bauernhaus, dann fällt als Erstes die niedrige Deckenhöhe auf. Die meisten von uns stoßen sich schon im Türrahmen den Kopf, aber auch im Raum fehlt die gewohnte Höhe. Das Zweite, das auffällt, ist das fehlende Licht. Winzige Fenster und viel dunkles Holz und Metall sorgen für eine bedrückende Stimmung. Klar, dass damals das oberste Ziel die Energieeffizienz war. Fenster sind Wärmebrücken, an denen wertvolle Heizenergie sinnlos verschwendet wird. Genauso erschweren hohe Räume das effiziente Heizen. Der Preis für die Energiesparmaßnahmen unserer Vorfahren waren drückende, dunkle Räume. Heute haben wir, dank modernen Baumaterialien, ganz andere Möglichkeiten. Auch wenn der Raum mehrere Meter hoch ist und über riesige Fensterfronten verfügt, lässt er sich recht einfach heizen. Dämmung, Mehrfachverglasung und Technik, wie die in Passivhäusern verwendete kontrollierte Wohnraumlüftung, oder Boden- und Wandheizung, unterstützen beim Heizen. Wir leben heute in hellen Räumen und genießen den Ausblick. Aber wie vertragen sich helle Wohnung und Privatsphäre? Herkömmliches Glas ermöglicht nicht nur den Bewohnern, nach draußen zu schauen, sondern lässt auch Einblicke in die Wohnung zu.