Sitzfläche neu beziehen
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte Europa die sogenannte Gründerzeit. Ein wirtschaftlicher Aufschwung sorgte für Wohlstand und die zunehmende Industrialisierung veränderte das Leben. Bekannt ist die Gründerzeit aufgrund verschiedener Bauten, nicht zuletzt aber aufgrund der Möbel. Gründerzeitmöbel ist bis heute ein Begriff, den man mit massiven Holzmöbeln verbindet, die meist bis heute nichts von ihrer ursprünglichen Pracht eingebüßt haben. Zusammen mit schweren Teppichen und dicken Tapeten dominierten die dunklen Möbel noch lange nach dem 19. Jahrhundert die Wohnzimmer. Wer sich für diesen Stil entscheidet, muss ihn konsequent durchziehen. Moderne Möbel, geprägt von klaren Linien und schlichtem Design, sowie lichtdurchflutete niedrige Räume mit hellen Böden und weißen Wänden, passen nicht zu den schweren Möbelstücken. Auch wenn sie heute noch in den Wohnungen der Großelterngeneration stehen, landen sie spätestens nach deren Tod beim Altwarenhändler. Heute wird die dominante Erscheinung der wuchtigen Schränke nicht mehr geschätzt. Möbel werden heute nicht mehr dafür gefertigt, Generationen zu überdauern. Allerdings gibt es heute auch ein Umdenken. Man kann eine Sitzfläche neu beziehen, statt einen neuen Stuhl zu kaufen, oder auch andere Möbel mit wenigen Handgriffen wieder reparieren. Nicht zuletzt leistet man damit auch einen Beitrag zum Umweltschutz.