Welche Äxte gibt es?
Hundertausende von Jahren arbeitet die Menschheit an der Entwicklung von Werkzeugen. Vom einfachen Faustkeil bis zu den ausgeklügelten High-Tech-Geräten, mit denen man spezielle Aufgaben erledigen kann, war es eine lange Entwicklung. Allerdings braucht man nicht für jede Aufgabe eine Elektrogerät. Werkzeuge, wie ein Hammer, ein Schraubendreher, oder eine Zange können für entsprechende Aufgaben eingesetzt werden. Aber auch bei einem so einfachen Werkzeug, wie dem Hammer, gibt es gravierende Unterschiede und eine entsprechend große Auswahl im Baumarkt. Sucht meine Axt steht man vor demselben Problem. Welche Äxte gibt es und worauf muss man beim Kauf achten? Eine kleine Unterstützung beim nächsten Axtkauf.
Die Axt im Haus
Die Axt im Haus ersetzt den Zimmermann sagt ein altes Sprichwort. Allerdings kann eine Axt, je nach Art, auch den Holzfäller, oder Holzspalter ersetzen. Äxte sind für die jeweilige Aufgabe optimiert und erleichtern die Arbeit nur dann optimal, wenn sie bestimmungsgemäß eingesetzt werden. Äxte sind auf den ersten Blick recht einfache Werkzeuge. Ein keilförmiges Metallstück wird auf eine Stil gesetzt. Stellt man die Frage: „Welche Äxte gibt es?“, dann ist man aber überrascht, dass es ganz unterschiedliche Bauarten gibt. Natürlich kann man auch außerhalb des eigentlichen Einsatzgebietes mit einer einer Axt arbeiten. Möchte man aber effizient arbeiten, dann empfiehlt sich der Griff zur passenden spezialisieren Axt.
Spaltaxt
Feuerholz selber herstellen
Die wahrscheinlich häufigste Anwendung einer Axt ist es, Holz zu spalten. Will man Feuerholz selber herstellen, dann ist die Spaltaxt die richtige Wahl. Fertig gespaltenes Feuerholz ist teurer, als wenn man das Holz weitgehend unverarbeitet kauft. Der Stamm muss in passende Stücke, bzw. Scheiben geschnitten werden. Diese Scheiben werden dann mit der Spaltaxt geteilt. Besonders effizient geht das, wenn man die Scheibe mit einem Spanngummi umspannt. Die einzelnen, abgespaltenen Teile fallen dann nicht vom Hackstock, sondern bleiben in Position. So kann man den gesamten Querschnitt teilen, ohne sich zu bücken. Damit spart man Zeit und Energie. Auch der Einsatz einer geeigneten Spaltaxt spart Energie.
Besonderheiten der Spaltaxt
Eine Spaltaxt hat einen massiven und an der Rückseite sehr breiten Kopf. Die Schneide ist gerade, oder nur geringfügig höher, als der gesamte Kopf. Will man Feuerholz selber herstellen, dann muss man häufig und sehr lange mit der Axt arbeiten. Die Spaltaxt ist durch ihre spezielle Form in der Lage, Holz mit relativ geringem Kraftaufwand zu spalten. Im Regelfall ist nur ein einziger Schlag erforderlich um das Feuerholz komplett zu spalten. Erreicht wird diese Effizienz durch die geringe Höhe der Schneide und die Tatsache, dass der Kopf von der Schneide an, rasch breiter wird. Unterstützt wird das Teilen des Holzes bei manchen Spaltäxten dadurch, dass der Kopf konkav, also nach innen gewölbt, ausgeführt ist. Andere Hersteller geben dem Kopf eine konvexe Form, bei der die Seiten bauchig, bzw. nach außen gewölbt sind. Eine dünne, scharfe Schneide, die rasch breiter wird, teilt das Feuerholz effizient. Beispiele für gute Spaltäxte und genauere Informationen dazu, bieten zahlreiche Vergleichsportale im Internet.
Daran erkennt man die Spaltaxt
Damit man auch ohne Berater im Baumarkt eine Spaltaxt erkennt, hier die wichtigsten Erkennungsmerkmale:
- scharfe Schneide
- Schneide wenig höher als der Kopf und fast gerade, oder nur leicht gebogen
- der Kopf ist relativ schwer
- der Kopf wird rasch breiter, ist optional konkav geformt und kann der Seite Stege aufweisen
- recht langer Stil bis zu 1m
Spalthammer
Hartes Holz spalten
Mit der Spaltaxt kann man sehr einfach Feuerholz selber herstellen. Bei sehr hartem Holz kann das aber, trotz der idealen Form der Spaltaxt, einen hohen Kraftaufwand bedeuten. Der Spalthammer bringt hier eine Erleichterung. Bleibt die Spaltaxt mitunter im harten Holz stecken, oder sind mehrere Schläge nötig um das Feuerholz über die ganze Länge zu spalten, wird der Spalthammer auch mit widerspenstigem Hackgut fertig. In der Anwendung gleicht er der Spaltaxt, dient also auch dem Spalten von Holz in Längsrichtung. Seine Vorteile spielt er dann aus, wenn das Holz sich nur schwer spalten lässt und die Spaltaxt zu wenig Krafteinsatz ermöglicht.
Besonderheiten des Spalthammers
Der Spalthammer unterscheidet sich im Aufbau von der Spaltaxt nur durch die Kopfform. Die Schneide ist genauso geformt, wie bei der Spaltaxt. An der Rückseite endet der Kopf aber genauso, wie ein Vorschlaghammer. Der massive Metallkopf ist schwer und unterstützt daher beim Holz spalten. Die Arbeit ist aber, aufgrund des höheren Gewichts, trotzdem anstrengender, als mit der leichteren Spaltaxt. Steckt der Spalthammer im Holz fest kann mit er mit einem Hammer tiefer ins Holz getrieben werden. Durch das Gewicht lässt sich Feuerholz damit aber meist problemlos spalten.
Daran erkennt man den Spalthammer
Der Unterschied zur Spaltaxt ist minimal und beschränkt sich auf den Kopf.
- Rückseite des Kopfes wie bei einem Vorschlaghammer ausgeführt
- Hohes Gewicht > 2,5 kg
- Aufbau der Schneide, wie bei der Spaltaxt
- Langer Stil, wie bei der Spaltaxt
Forstaxt
Bäume fällen
Die Forstaxt wurde entwickelt um Bäume zu fällen. Sie hat eine hohe, gebogene Klinge, die scharf geschliffen wird. Der schmale Kopf dringt tief in das Holz ein. Der Einsatz, für den die Forstaxt gedacht ist, ist das Spreizen eines Baumes, den man mit der Säge fällt. Sie wird dabei wir ein Keil hinter der Säge in den Schnitt gestrieben. Dünne Bäume können mit der scharfen handlichen Axt auch direkt gefällt werden. Beim Durchtrennen von Holz, quer zur Maserung, spielt die Forstaxt ihre Vorteile aus.
Besonderheiten der Forstaxt
Der Kopf der Forstaxt ist leichter, als die von Spaltaxt und Spalthammer. Die Schneide ist dünn und hoch und bis zum Stiel sehr schlank. Sie wird messerscharf geschliffen und ist dazu gedacht, vertikal, also beim Fällen von Bäumen eingesetzt zu werden. Die Forstaxt wird mit einem langen, oder kurzen Stil eingesetzt. Zum Durchforsten des Unterholz kann sie wertvolle Dienste leisten. Zum Spalten von Holz ist sie nicht geeignet. Die schmale klinge dringt tief in das Holz ein und liegt dort großflächig auf. Durch die schmale Klinge wird das Holz nicht auseinandergetrieben, sondern die Axt bleibt, dank der großen Auflägefläche stecken.
Daran erkennt man die Forstaxt
Die Forstaxt ist sehr einfach zu erkennen
- scharfe, gebogene Schneide
- langer, schmaler Kopf
- wesentlich leichter, als Spaltaxt und Spalthammer
- mit kurzen, oder langem Stiel erhältlich
Universalaxt
Universeller Einsatz
Die Universalaxt ist der Versuch das beste aus beiden Welten zu vereinen. Die schlanke Forstaxt mit der man Äste und kleine Bäume abtrennen kann, sowie die Spaltaxt, mit der man Feuerholz selber machen kann. Sie ist leichter als die Spaltaxt, aber schwerer und breiter, als die Forstaxt. Sie ist eine sinnvolle Ergänzung des Werkzeugkastens für den gelegentlichen Einsatz. Auch wenn sie für jeden Einsatz recht gut geeignet ist, lohnt sich dann die Anschaffung einer Forst-, oder Spaltaxt, wenn sie regelmäßig eingesetzt werden soll. Der Kraftaufwand ist mit der jeweils spezialisierten Axt geringer und ein effizienteres Arbeiten möglich. Wer aber nicht seine Wochenende damit verbringt Berge von Feuerholz zu spalten, oder regelmäßig ein waldstück durchforstet, der ist mit der Universalaxt gut beraten.
Besonderheiten der Universalaxt
Der Kopf der Universalaxt ist mittelschwer. Er ist wesentlich breiter und schwerer als der der Forstaxt. Die Klinge ist nicht so hoch, wie die gebogene Klinge der Forstaxt. Im Vergleich zu Spaltaxt und Spalthammer ist die Universalaxt weniger breit und schwer. Die Klinge wird über die ganze Länge gleichmäßig breiter. Der Stiel ist meist so lange, wie bei einer Spaltaxt, kann aber auch kurz sein.
Daran erkennt man die Universalaxt
Obwohl die Universalaxt für das Spalten, sowie das Fällen und Entlasten geeignet ist, kann man sie leicht erkennen.
- leicht gebogene Schneide
- mittlere Breite
- leichter, bis mittelschwerer Kopf
- verjüngt sich gleichmäßig bis zur Schneide
- mit verschiedene Stiellängen verfügbar
Welche Äxte gibt es?
Die wichtigsten Aufgaben, für die man Äxte verwendet sind das Spalten von Brennholz und das Fällen von Bäumen. Beim Fällen entlastet die Forstaxt die Säge, indem sie wie ein Keil in den Schnitt getrieben wird. Kleinere Äste und Bäume können direkt mit der Forstaxt durchtrennt werden. Hier nocheinmal im Überblick die wichtigsten Arten von Äxten.
Andere Formen
Schnitzbeil
Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Formen von Äxten. So gehören etwa auch die Schnitzbeile zu den Äxten. Der auffällige Unterschied dabei ist, dass die Schneide um 90° gedreht zum Stiel steht. Mit dem Schnitzbeil kann man Vertiefungen in Holz schlagen und etwa einen Baumstamm aushöhlen, oder einen Aunehmung in einen Balken schlagen. Es gibt das Schnitzbeil mit unterschiedlicher Schneide. Neben der geraden Schneide ist auch eine halbkreisförmige Schneide üblich.
Zimmermannsaxt
Eine Zimmermannsaxt zeichnet sich durch eine sehr lange Schneide aus. Stark gebogen und scharf ist der kurze Kopf an einem kurzen handlichen Stiel montiert. Mit der Zimmermannsaxt kann man Holzbalken und Leisten zuspitzen und einpassen. Zimmermannsäxte mit speziellen Köpfen werden auch von Bildhauern für das Schnitzen von Holzfiguren verwendet.
Doppeläxte
Eine Forstaxt mit zwei Schneiden wird als Doppelaxt bezeichnet. Ursprünglich im Wald, als Forstaxt, im Einsatz, ist die Doppelaxt heute nur noch im Sport gebräuchlich. Es gibt eigene Wettbewerbe im Axtwerfen, für die Doppeläxte verwendet werden.
Sonstiges
Der Anspruch, alle Arten von Äxten aufzulisten, ist nicht zu erüllen. Zu groß ist die Anzahl der verschiedenen Varianten. Neben den Werkzeugen in allen Größen und Gewichten gibt es Sportgeräte und Waffen in unterschiedlichen Ausführungen.
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