Möbelmontage – Was man dazu wissen sollte
Möbel machen aus den Räumen unserer Wohnungen und Häuser echten Wohnraum. Sie dienen unterschiedlichen Zwecken, sorgen dafür, dass wir es bequem haben und ausgeruht sind, schaffen Stauraum für unser Hab und Gut und sorgen für ein ergonomisches Arbeiten. Möbel entscheiden über den Eintrichtungsstil und können den Raum optisch entscheidend prägen. Vor Jahrzehnten waren Möbel fest verleimt und verschraubt. Sperrige Unikate, die nur in einem Stück zu transportieren waren. Heute werden Möbel in erster Linie unmontiert geliefert. Als Käufer sieht man sich dann einer oft stolzen Anzahl an Kartons und einer komplizierten und lückenhaften Bauanleitung gegenüber. Es gibt viel, was man bei der Möbelmontage falsch machen kann. Daher hier ein kleiner Überblick darüber, was man bei der Möbelmontage alles berücksichtigen sollte und was man wissen muss.
Globalisierung und Geiz ist geil
In der guten alten Zeit war die Auswahl beschränkt. War man Schreiner und stellte Möbel her, dann war man in vielen Fällen die einzige Möglichkeit, an Möbel zu kommen. Die Kunden kamen vorbei, bestellten und erhielten ihre Möbel. Die Stücke waren stabil und von hoher Qualität. Sie konnten Generationen im Einsatz bleiben. Heute sieht das anders aus. Man geht nicht mehr zum Schreiner, wenn man neue Möbel braucht. Man geht ins Einrichtungshaus, oder sucht online nach den besten Angeboten. Davon gibt es viel. Die Einrichtungshäuser fluten die Postkästen immer wieder mit bunten Prospekten und es gibt kaum einen Werbeblock, in dem die guten Angebote der großen Einrichtungshäuser nicht angepriesen werden. Der Kostendruck ist damit enorm. Ständig wird da und dort ausverkauft, es gibt Aktionen, Prozente und Gutscheine. Gewinnspiele und Rabattsammleraktionen locken die Kunden zusätzlich in die Läden.
Wegwerfartikel
Sieht man sich den Aufwand an, den Möbelhäuser für Werbung treiben, dann lässt sich erahnen, welches Umsatzpotential dahinter steckt. Allein die riesigen Hallen, teilweise in bester Lage, müssen finanziert werden. Würde jeder Mensch am Beginn seines selbstständigen Lebens einen Tisch, ein paar Stühle, einen Schrank, eine Kommode, eine Küche, ein Bett und ein Nachkästchen kaufen und darin, bis zum Ende seiner Tage leben, dann würde sich dieser Aufwand kaum lohnen. Tatsächlich haben Möbel heute aber eine deutlich geringere Lebenserwartung, als vor einigen Jahrzehnten. Schnell nutzen sie sich einerseits ab, andererseits streben wir ständig nach Verbesserung und Veränderung. Klar, dass auch Möbel damit regelmäßig ausgetauscht werden müssen.
Sekundärmarkt
Das hat große Vorteile für die Menschen, die sich keine neuen Möbel leisten können, oder das nicht wollen. Sie können ständig günstig zu gebrauchten Möbel kommen. Es kommt also sehr häufig vor, dass Möbel von einer Wohnung in eine andere verlegt werden. Einerseits weil die Gebrauchtmöbel ein zweites Leben in einer anderen Wohnung beginnen, oder weil ein Umzug ansteht. Die meisten Umzugsunternehmen bieten heute auch Möbelmontage an. Es ist einerseits nicht mehr so schwierig die Wohnungseinrichtung zu transportieren, weil die Möbel recht einfach in Einzelteile zerlegt werden können. Andererseits entsteht mit dem Zerlegen und der anschließenden Möbelmontage auch ein großer Aufwand. Tatsächlich sind moderne Möbel auch nicht mehr so gebaut, dass sie einen Transport ohne Zerlegen überstehen.
Logistik und Kosten
Der Grund für den Umstieg auf Selbstbaumöbel ist nicht zuletzt die Logistik. Große Möbelhäuser lassen die Einzelteile in unterschiedlichen Werken produzieren. Beschläge, Griffe, Bretter und andere Teile kommen aus unterschiedlichen Fabriken und werden dann zusammengeführt. Außerdem reduziert das Zerlegen das Volumen der Möbel enorm. Das senkt die Kosten für die Logistik. Transport, aber auch das Lagern der Möbel ist damit viel billiger. Diesen Kostenvorteil kann der Verkäufer dann an den Kunden weitergeben. Außerdem können die zerlegten Möbel problemlos gelagert werden. Damit sind viele Möbel direkt verfügbatr und können sofort mitgenommen werden. Der Preis, den wir für diese Flexibilität und den günstigen Preis bezahlen, ist die Möbelmontage. Beim Aufbau der Möbel hat man die Wahl selbst Hand anzulegen, oder Profis für die Möbelmontage zu engagieren. Der Vorteil der Profis ist die gute Ausstattung mit Werkzeug und anderen Hilfsmitteln und viel Erfahrung, was die Zeit für den Aufbau der Möbel verkürzt. Aber die meisten Möbel sind so aufgebaut, dass auch Laien sie normalerweise ohne Probleme montieren können.
Möbelmontage
Die Montage der Möbel ist nicht immer einfach. Steht man das erste Mal vor der Aufgabe, einen Schrank, oder einen Tisch aufzubauen, ist es gut, ein paar Grundregeln zu kennen. Hier haben wir Alles, was man über die Möbelmontage wissen muss, zusammengefasst.
Aufbauanleitung lesen
Was selbstverständlich klingt, wird leider viel zu häufig nicht ausreichend beachtet. Die Aufbauanleitung enthält eine Schritt für Schritt – Anleitung. Allerdings muss man hier häufig auf die kleinen Details achten. In vielen Fälllen ist es recht leicht, einen Teil verkehrt herum einzubauen. Bei einem Schrank, oder einem Kästchen kann man die Seitenteile oft auch verkehrt herum verwenden. Erst nach der Montage fällt dann auf, dass Bohrungen fehlen, bzw. am falschen Ende sind. Besonders unangenehm, wenn man nur eine der Seiten verkehrt eingebaut hat. Um sich also ein mühsames Zerlegen und neu Zusammenbauen zu ersparen muss man genau prüfen, wie herum die einzelnen Bretter verwendet werden müssen. Geht das aus der Aufbauanleitung nicht unmittelbar hervor, blättert man ein wenig weiter und sieht sich an, wo das Brett im fertigen Möbelstück liegt. Wo ist die Vorderseite? Wo werden Türen angeschlagen? Kennt man die Lage, ist es meist ganz klar, wie herum ein Teil eingebaut werden muss.
Ausreichend Platz
Für den Aufbau eines Möbelstücks braucht man viel Platz. Der Korpus eines Schranks wird liegend aufgebau, ein Tisch mit der Tischplatte nach unten. Man benötigt also soviel Platz, dass man das Möbelstück bei der Montage eben auflegen kann und immer noch ausreichend Raum hat, um es von allen Seiten zu bearbeiten. Allerdings muss man bedenken, dass das fertige Möbelstück nach dem Aufbau nicht zu weit weg, von seinem Bestimmungsort liegen sollte. Die Möbelmontage sollte also in erster Folge in dem Raum erfolgen, in dem das Möbelstück später stehen soll. Ist dort zu wenig Platz, muss man überlegen, wie man das Möbel später in den Raum bekommt.
Beschädigungen verhindern
Bei der Möbelmontage werden Möbel über den Boden geschoben. Es kann auch mal vorkommen, dass ein Brett umfällt. Die liegend montierten Möbel werden am Ende aufgekippt. Dabei können die Kanten den Boden beschädigen, Kratzer verursachen und evtl. auch die Wand beschädigen. Es ist also notwendig, den Arbeitsbereich vor Beschädigungen zu sichern. Meist ist das Verpackungsmaterial, der große Karton, gut dafür geeignet. Ansonsten sind Decken ideal, um das Möbelstück, den Boden und die angrenzenden Wände zu schützen.
Material vorbereiten
Die Möbel sind üblicherweise in mehreren Kartons verpackt. Baut man beispielsweise ein Bett auf, dann gibt es die Teile des Lattenrost, die als letzte benötigt werden. Bei Kommoden sind es die Schubladen, die als letztes eingebaut werden und bei Schränken die Türen und die Innenausstattung. Ist an den Kartons bereits zu erkennen, was sich in welchem Karton befindet, kann man die Teile, die man für den Zusammenbau des Korpus nicht benötigt, vorerst zur Seite stellen, ohne sie auszupacken. Ansonsten wird grundsätzlich alles ausgepackt und sortiert. Bretter die gleich aussehen werden genau überprüft. Oft unterscheiden sie sich in der Position der Bohrungen von einander. Hier muss man sich einen klaren Überblick verschaffen, welche unterschiedlichen Teile es gibt. Auch bei Schrauben und Beschlägen muss man sich einen Überblick verschaffen. Ideal sind kleine Schüsseln, in die die Materialien geschüttet werden.
Werkzeug vorbereiten
Hat man sich einen Überblick über die verschiedenen Schrauben, Nägel und Beschläge gemacht und die Aufbauanleitung aufmerksam gelesen, wird das Werkzeug vorbereitet. Normalerweise benötigt man einen Gummihammer um Holzdübel einzuschlagen, passende Schraubendreher und gegebenenfalls Imbusschlüssel. Es empfiehlt sich, vor dem Beginn der Arbeiten zu prüfen, ob Schraubendreher und Imbus auch passen. Außerdem ist eine Zange hilfreich um Fehler wieder auszubessern und beispielsweise einen falsch eingeschlagenen Dübel wieder zu entfernen.
Unterstützung sichern
Nicht zuletzt ist es zu empfehlen, die Möbelmontage nicht alleine zu machen. Oft ist es nötig ein Element festzuhalten, während man ein zweites montiert und auch das Werkzeug liegt nicht immer in Griffweite. Um also möglichst rasch und entspannt ein Möbelstück zusammenzubauen, empfiehlt es sich, zumindest einen Helfer zu organisieren. Auch ein Kind kann beim Aufbau helfen. Es kann Werkzeug und kleine Teile zureichen, aber auch einzelne Teile festhalten, bis sie fixiert sind. In den meisten Aufbauanleitungen findet man einen Hinweis darauf, ob man das Möbelstück alleine aufbauen kann, oder nicht. In jedem Fall sollte man sich an die Empfehlung des Herstellers halten.
Möbel abbauen
Baut man Möbel im Rahmen eines Umzugs ab, dann sollte der Schutz der Möbel oberste Priorität haben. Normalerweise sind die Einzelteile sehr aufwändig verpackt und gegen Beschädigungen gesichert. Beim Abbau und dem Transport der einzelnen Bretter kommt es leicht zu Beschädigungen der Oberfläche. Damit die Teile sich gegenseitig so wenig wir möglich beschädigen, müssen alle Schrauben, Fachträger und sonstige Metallteile abgeschraubt werden. Mit Malerkrepp und einem Bleistift kann man die einzelnen Teile beschriften und so beim Aufbau eine Orientierungshilfe haben. Speziell, wenn man mehrere ähnliche Möbelstücke, beispielsweise eine Küche, zerlegt, macht es Sinn, die Einzelteile dann klar einem Stück zuordnen zu können. Beim Transport muss dafür gesorgt werden, dass die Einzelteile nicht verrutschen können und gegen alle Seiten mit Karton, Decken, oder anderen weichen Materialien geschützt werden.
Möbelmontage
Möbelmontage bedingt nicht unbedingt umfassende Fachkenntnisse. Die Hersteller sind bemüht die Elemente so zu gestalten, dass ein Zusammenbau einfach und ohne Erfahrung machbar ist. Allerdings darf man die Aufgabe auch nicht unterschätzen. Die Einzelteile sehen sich oft zum Verwechseln ähnlich, können aber nur an der jeweils vorgesehenen Stelle verwendet werden. Besser also, man verbringt etwas mehr Zeit damit, die Möbelmontage zu planen und sich einen Überblick über den Ablauf zu verschaffen, als später das Möbelstück wieder abzubauen und neu zusammenzusetzen.
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